Sauerteig füttern: Ihren Backhelfer stets bereithalten

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Sauerteig erhalten Sie, indem Sie Mehl mit Wasser in gleichen Mengen vermischen und so wilde Hefen und Milchsäurebakterien kultivieren. Diesen Sauerteig müssen Sie jedoch füttern, um seinen charakteristischen Geschmack und seine Haltbarkeit zu gewährleisten.

Schließlich ist einer der größten Vorteile von Sauerteig seine lange Nutzungsdauer: Einmal angesetzt, müssen Sie ihn nicht ständig neu herstellen. Stattdessen erhalten Sie Ihren Starter-Teig am Leben und aktivieren ihn vor dem Backen immer wieder neu.

Damit Sie Ihren Sauerteig richtig füttern und pflegen, geben wir Ihnen praktische Tipps mit auf den Weg.

Was bedeutet es, Sauerteig zu füttern?

Haben Sie Ihren Sauerteig-Starter selbst hergestellt, haben Sie auch bereits Erfahrung damit, Ihren Sauerteig zu füttern. Da Sauerteig stark auf dem Fermentierprozess der in ihm lebenden Hefen und Milchsäurebakterien beruht, müssen Sie diese mit Ihrem Sauerteig füttern, um weiterhin von den Bakterien zu profitieren.

Dementsprechend geben Sie regelmäßig Mehl und Wasser zu Ihrem Starter hinzu, sodass die Bakterien den Gärprozess vorantreiben. Somit können Sie weiterhin Sauerteig-Produkte backen, die mit einem einzigartigen Geschmack und einer hervorragenden Textur überzeugen. Ihren Sauerteig füttern Sie auch dann regelmäßig, wenn er im Kühlschrank gelagert wird. Dort müssen Sie ihn allerdings nur einmal pro Woche oder alle zwei Wochen füttern. Halten Sie Ihren Sauerteig bei Raumtemperatur, füttern Sie ihn täglich.

Indem Sie Ihren Sauerteig regelmäßig füttern, stellen Sie nicht nur sicher, dass Ihr Starter aktiv und gesund bleibt: Ein lebendiger Sauerteig-Starter verbessert auch die spätere Produktqualität, je länger er reifen kann. Jede Fütterung trägt dazu bei, die Balance der Mikroflora und den Geschmack Ihres Sauerteigs zu optimieren.

Welche Zutaten und Utensilien benötigen Sie, um Ihren Sauerteig richtig zu füttern?

Die Zutaten, um Ihren Sauerteig gut zu füttern, umfassen Ihren bestehenden Sauerteig-Starter und dann Mehl und Wasser im selben Verhältnis wie der Starter – also 1:1:1. Die Verhältnisse sind hierbei wichtig zu beachten, da Sie natürlich den besten Nährboden für Ihre Hefen und Milchsäurebakterien erhalten möchten.

Zusätzlich sollten Sie sicherstellen, dass Sie auf die verwendeten Inhaltsstoffe achten. Das bedeutet, dass Sie das exakt selbe Mehl nutzen, das Sie auch bei der Starter-Herstellung genommen haben. Es bedeutet aber auch, dass Sie nach wie vor lauwarmes Wasser nutzen, um den Gärprozess zu fördern.

Bei den Utensilien nutzen Sie eine genaue Waage oder ein Messgefäß, um die Zutaten abzugleichen. Stellen Sie sicher, dass Sie nur saubere Glasgefäße für den Teig (z. B. gereinigte Marmeladengläser oder Kilner Fermentiergläser) nutzen. Weitere Küchenhelfer wie ein Holzlöffel sollten ebenfalls sauber gehalten werden.

Optional kann ein Thermometer hilfreich sein, um die ideale Temperatur des Wassers sicherzustellen. Möchten Sie dieses nicht nutzen, können Sie das Wasser als Orientierung handwarm halten.

Sauerteig füttern: Schritt für Schritt

Obwohl es einfach ist, Ihren Sauerteig zu füttern, sollten Sie die Schritte dennoch ordentlich befolgen, um das beste Resultat zu erzielen.

Zunächst mischen Sie die Zutaten, wie bereits erwähnt, in einem Verhältnis von 1:1:1 – also beispielsweise 50 Gramm Sauerteig-Starter mit 50 Gramm Mehl und 50 Gramm Wasser. Diese Mischung verrühren Sie gut, bis die Konsistenz ungefähr so dickflüssig wie ein Pfannkuchen-Teig ist.

Ist Ihr Gemisch einmal homogen, können Sie es an einem geeigneten Ort lagern, wobei die ideale Lagerung von Ihren Plänen abhängt: Bei Raumtemperatur gärt der Sauerteig schneller als im Kühlschrank.

Möchten Sie Ihren Starter also in den nächsten ein bis drei Tagen zum Backen nutzen, sollten Sie ihn warm lagern und gären lassen. Zudem wird geraten, dass Sie Ihren Sauerteig ein- bis zweimal füttern, bevor Sie den Teig ansetzen, damit Ihr Starter wieder vollständig aktiv ist. Wer den Prozess ein wenig beschleunigen möchte, kann auch einen Gärautomaten kaufen und seinen Starter dort nach dem Sauerteig-Füttern lagern.

Ihr Starter kann aber auch wieder in den Kühlschrank, wenn Sie vorerst keine Backpläne haben.

Die weitere Pflege Ihres Sauerteiges

Im Grunde ist ein Großteil der Pflege bereits erledigt, wenn Sie regelmäßig daran denken, Ihren Sauerteig zu füttern. Allerdings fließen auch andere Faktoren in diese Pflege ein.

Ein weiterer, bedeutender Aspekt ist die richtige Lagerung Ihres Starters. Stellen Sie sicher, dass Ihr Starter ausschließlich in sauberen Glas- oder Plastikgefäßen mit genug Spielraum nach oben aufbewahrt wird. Somit ist das Risiko einer Kontamination geringer und Ihr Starter hat genug Luft, um zu arbeiten.

Wenn Ihr Sauerteig zu träge oder zu aktiv wird, können Anpassungen bei der Fütterung oder Lagerung erforderlich sein. Ein zu träger Sauerteig benötigt möglicherweise häufigere Fütterungen oder eine wärmere Lagerung, während ein zu aktiver Sauerteig von einer kühleren Lagerung oder reduzierten Fütterungen profitieren kann.

Häufige Fehler beim Sauerteig-Füttern

Die Fehler, die beim Sauerteig-Füttern auftreten können, sind zwar gering in ihrer Anzahl, können jedoch spürbare Konsequenzen mit sich ziehen. Der häufigste Fehler ist dabei, Ihren Sauerteig unregelmäßig zu füttern. Dies kann seine Aktivität beeinträchtigen, weshalb Sie die Pflege Ihres Starters stets im Kopf behalten sollten.

Die Mengen können auch ein Problem werden: Viele füttern anfänglich zu viel oder zu wenig. Überfüttern kann die Balance der Mikroorganismen stören, während Unterfüttern zu einer unzureichenden Aktivität führt. Halten Sie sich daher genau an das empfohlene Verhältnis.

Zuletzt müssen die Wasserqualität und das Mehl stimmen: Wenn Sie Ihren Sauerteig füttern, nutzen Sie nur lauwarmes, chlorfreies Wasser und nur das Mehl, das Sie auch für den Starter genutzt haben. Ansonsten können Sie die Mikroorganismen negativ beeinflussen.

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